Aying, meine Damen, ist immer eine Landpartie wert und gar nicht weit von München weg. Wie schön, wenn von weitem schon der Zwiebelturm der Andreaskirche grüßt, der Maibaum weiß-blau und die Wiesen saftig grün leuchten. Ach ja, und dann bräuchte man ein knallrotes Automobil, um so stilecht vorzufahren bei „August und Maria“. Die beiden haben den Brauereigasthof vor fast 100 Jahren erbaut und mit dem neu gestalteten Restaurant haben ihnen die Nachfahren ein Denkmal gesetzt.
Gehoben Bayerisch
Alles neu im Traditionshaus? Nein, Qualität wurde hier schon immer groß geschrieben und ein Vorzeigebetrieb war der Brauereigasthof auch schon immer. Schließlich ist die heutige Hausherrin, Angela Inselkammer, auch Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes. Mit dem neuen Küchenchef, der auch in einer brandneuen Küche arbeiten darf, hat sie eine gut Wahl getroffen. Er kombiniert gekonnt Bodenständigkeit mit Raffinesse und zaubert die richtigen Gerichte zum gediegen-bayerischen Ambiente. 8 Jahre hat der Schweizer Mario Huggler bei Feinkost-Käfer gedient. Er könnte locker einen Stern erkochen, will er aber nicht, sagt er, sondern lieber mit frischen, regionalen Produkten überzeugen. Aber natürlich ist das mehr als eine einfache Wirtshausküche die er serviert, denn ein Trüffelschäumchen oder Kaviarhäubchen dürfen schon mal sein.
Je nach Jahreszeit
Wer sich jetzt bei „August und Maria“ verwöhnen lässt, kommt in den Genuss köstlicher Spargelgerichte: klassisch mit Hollandaise oder „grün“ mit weißem Tomatenschaum und Pinienkernen, oder mit Lachsforelle aus der Fischzucht Birnbaum. Schön, dass die heimischen Produzenten auch auf der Speisekarte genannt werden. Im Sommer legt Mario Huggler auch mal ein schönes Steak vom Gut Spielberg auf den Grill im Wirtsgarten und Im Herbst gibt es natürlich Wildgerichte mit Wild aus der eigenen Jagd. Und zu allem, immer – neben ausgesuchten Weinen – natürlich die Ayinger Bierspezialitäten – vom Frühlingsbier bis zum Winterbock.
Und übrigens: Wer’s mal einfacher mag: nebenan im Bräustüberl ist es zünftig und – zumindest unter der Woche – gemütlich.